9 konkrete Tipps für Glück
Die Luft riecht nach Äpfel und Nüssen, überall in München sind die Fenster dekoriert und das bisschen weiße Puder, das die Bäume draußen bestäubt hat, bringt uns dann doch in Weihnachtsstimmung. Viele E-Mails erreichen mich mit besinnlichen Botschaften und es ist auch wichtig, den Feiertagen die RICHTIGE Bedeutung zurückzugeben - aber es gibt noch etwas, das wichtig ist: Haben wir uns nicht schon seit letztem Weihnachten vorgenommen, endlich glücklicher zu sein? Grund genug in all dem Trubel einige konkrete Tipps zum Glücklichsein zusammenzutragen und sie euch zu präsentieren - vielleicht findet ihr ja über die Feiertage Zeit und Muße einiges davon direkt anzuwenden?
>>Beschwer dich weniger - schätze mehr<<
Es fängt schon bei unserem eigenen Gesicht an: die Nase ist zu groß und zu krumm, die Zähne nicht weiß genug und diese Falte war doch letztes Jahr noch nicht da, oder? Wir sind so gut darin genau das zu finden, das wir an uns nicht mögen - genau das Gleiche machen wir auch im Leben. Es ist so einfach sich zu beschweren - über Kollegen, das Wetter oder die Tatsache, dass wir eigentlich eine Gehaltserhöhung verdient hätten, aber keine bekommen. Dabei gilt für unser persönliches Glück eines ganz besonders: Guck mal auf das, was gut ist und lerne diese Dinge wertzuschätzen. Meistens ist nämlich alles gar nicht so schlecht wie du es wahrnimmst - es kommt darauf an wie man es betrachtet. Wenn du also das nächste Mal morgens vor dem Spiegel stehst und dich gerade wieder über etwas beschweren willst: entscheide dich um und versuch mal herauszufinden ob du vielleicht ja doch deine Augen magst oder das Muttermal über deiner Oberlippe. Glück ist eine Entscheidung - entscheide dich auch die Dinge zu sehen, die du magst statt nur wieder zu jammern. Wenn es regnet, heißt das auch auf der Couch liegen ohne schlechtes Gewissen! Blöde Kollegen sind nervig - aber hast du den netten mal gesagt wie sehr du sie schätzt? Es gibt immer zwei Seiten - entscheide dich für die sonnigere.
>>Guck weniger - tu mehr<<
Hast du mal gecheckt wie viel Zeit du mit deinem Smartphone oder vor dem Fernseher verbringst? Böse Zungen behaupten, das Leben ist das was passiert - in den 15 Sekunden zwischen zwei Folgen deiner Lieblingsserie. Viele Smartphones bieten Apps, mit denen man die Zeit messen kann, die man aktiv mit seinem Gerät verbringt - durchs Netz surft, Instagram durchscrollt oder Nachrichten verfasst. Das habe ich für mich ausprobiert und war schockiert - meine durchschnittliche Zeit lag bei über 2 Stunden pro Tag! Zeit, in der ich endlich meine Projekte realisieren, zum Sport gehen oder einfach wieder mal ein gutes Buch in die Hand nehmen könnte. Probier aus wie viel Zeit du mehr in deinen Tag investieren könntest - und lass auch mal deinen Fernseher aus. Denn Glück ist, nicht stillzustehen!
>>Verurteil weniger - tolerier mehr<<
"Hast du DIE gesehen?" "Das Outfit zu den Schuhen?" "So etwas macht man einfach nicht - was denkt der denn eigentlich?" So und so ähnlich klingt es, wenn wir über andere urteilen. Meistens noch ein wenig gemeiner wenn wir ehrlich sind und auch wenn es manchmal Spaß macht über andere zu reden, weil man sich selbst damit ein bisschen besser fühlt: diese Form von Lästereien sind eine interessante Art der Selbstmanipulation. Denn die Person über die gesprochen wird kriegt das gar nicht mit und wird nicht beeinflusst - wir selbst sehr wohl. Es kann uns so gut tun, einfach mal mehr zu akzeptieren - nämlich, dass Menschen unterschiedlich sind - groß, klein, dick, dünn oder sogar Wähler einer fragwürdigen Partei. Ein wertfreierer Umgang mit den Leuten in unserer Umgebung nimmt uns jede Menge Stress - wir müssen nicht aufstehen und denken: "Oh Gott, heute seh ich DEN schon wieder!" und das macht uns glücklich.
>>Fürchte weniger - probiere mehr<<
Hast du schon mal darüber nachgedacht wie viele Dinge du noch nie getan hast, weil du davor Angst hattest? Anders gesagt: es sind uns schon viele Erfahrungen und Erlebnisse einfach durch die Lappen gegangen, weil wir uns nicht getraut haben. Dabei sind es die Dinge, an die wir uns erinnern und aus denen wir lernen können - besonders wenn mal etwas schiefläuft. Wäre es nicht toll, einfach mehr zu erleben? Das geht ganz einfach: wenn wieder eine Gelegenheit kommt vor der du dich fürchtest dann entscheide dich dafür, es genau deshalb zu tun. Es ist eine alte Weisheit: Das Glück liegt am Ende des Weges der Angst. Und ganz nebenbei entwickelt man sich weiter - und entdeckt neue Talente und Lieblingsmomente.
>>Sprich weniger - hör mehr zu<<
Ich weiß, ich weiß: wir alle haben sehr viel Ahnung von allem. Ich bin auch jemand, der gerne seinen Senf dazugibt - aber wer immer redet, erfährt nichts neues. Diesen Tipp nehme ich auch ganz persönlich und möchte ihn mit dir teilen. Ich habe seit Jahren immer wieder folgendes probiert: immer wenn ich jemanden kennengelernt habe, der in einem Bereich arbeitet oder Experte ist, von dem ich überhaupt gar keinen Plan habe, frage ich einfach alles was ich schon immer darüber wissen wollte. Auf diese Weise lerne ich wieder zuzuhören, erfahre Dinge die mich mich interessieren und gebe meinem Gegenüber den Raum, den sich jeder Experte wünscht. Vielleicht ist das ja auch eine Idee für dich - es gibt viel zu lernen. Denn Glück ist, nie ausgelernt zu haben.
>>Guck seltener böse - lächle mehr<<
Montagmorgen in der U-Bahn: düstere Mienen, schlechte Laune. Eigentlich wollen wir doch glücklich und gut gelaunt sein, oder? Diesen Tipp kannst du sofort umsetzen - außer du hast jetzt gerade schon ein Lächeln auf den Lippen. Ich glaube fest an dich - jetzt Mundwinkel nach oben ziehen….ja….sieht gut aus! Ein Lächeln sieht nicht nur sympathisch aus, sondern bewirkt tatsächlich, dass sich deine Laune hebt - aus diesem Grund funktioniert auch Lachyoga gegen Miesepeter - hoch leben die körpereigenen Drogen! Es wird Zeit für Endorphine! Ich weiß, wie albern es einem vorkommt wenn man einen schlechten Tag hat - aber genau dann hat man es am nötigsten. Denn Glück ist einfach mehr gute Tage zu haben.
>>Nimm weniger - gib mehr<<
Was habe ich als Kind Weihnachten geliebt! Natürlich wegen der Lichter und der Zeit mit der Familie… doch zugegebenermaßen auch wegen der Geschenke. Doch seit einiger Zeit habe ich etwas, das mir noch mehr Freude macht: ich schenke sehr gern. Doch das gilt nicht nur für die Feiertage oder am Jahrestag - ich liebe es, Menschen eine Freude zu machen. Das können große Dinge sein - doch auch Kleinigkeiten haben eine große Wirkung. Eine ausgeräumte Spülmaschine, eine Blume oder einfach mal mit dem Lieblingsessen vor der Türe stehen - die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Das Schönste daran: es macht beide glücklich. Denn Glück funktioniert in beide Richtungen.
>>Sorg dich weniger - tanz mehr<<
Zerbrech dir den nicht den Kopf über das was kommen kann. Meistens kann man Dinge nicht verhindern und noch häufiger kommen sie gar nicht so schlimm wie man befürchtet. Also mach dir keine Sorgen vor dem was sein könnte - hier kommt dazu ein kleiner Tipp, der bei mir super funktioniert. Wann immer etwas auf mich zukommt, weswegen ich mir Sorgen machen könnte - gebe ich das Problem ab. Und zwar an mein Zukunfts-Ich, das sich dann mit der Lösung beschäftigen soll - falls das Problem tatsächlich noch besteht. Die Sorgen abzugeben wird dir die Tage versüßen und mehr Raum für positive Gedanken geben und fürs Tanzen! Denn Glück ist, morgens sorgenfrei aufzuwachen.
>>Hass weniger - lieb mehr<<
Die eigentlich erste von allen Regeln. Es macht uns so glücklich, wenn wir tun was wir lieben und mit Menschen Zeit verbringen die uns wichtig sind. Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, dass wir Aufgaben und Situationen haben die wir nicht mögen - aber die Kunst es, Frieden mit Dingen zu machen, die wir nicht ändern können. Konkret beginnt das schon bei der Sprache: Streiche Sätze, die mit "Ich hasse es, dass…" beginnen komplett aus deinem Wortschatz. Formulier für dich positiv und du wirst sehen, dass sich alles viel weniger schlimm anfühlt als bisher. Still und leise wird sich nämlich dein Empfinden verändern. Damit du mehr Dinge lieben kannst und der Hass immer mehr in den Hintergrund rutscht. Denn am Ende ist Glück doch einfach nur Liebe - zu dir selbst und zu allem, was in deinem Leben wichtig ist.
Ich hoffe, es ist einiges dabei, das du sofort umsetzen kannst um zu testen, was sich in deinem Leben verändert. Wenn es nur eine Kleinigkeit ist, die aus diesem Artikel bei dir Fuß fassen kann, dann hat sich das Lesen auf jeden Fall schon gelohnt. Die beste Zeit Glück zu trainieren ist wie gesagt jetzt: die Feiertage bieten dir unendlich Möglichkeiten mal zu reflektieren, Wertschätzung zu geben und dich in Toleranz zu üben. Und wer weiß, vielleicht sieht 2019 schon ganz anders aus!